Der Berliner Wasserrat unterstützt den Baum-Volksentscheid

und fordert mehr Stadtgrün um Berlin bis 2035 wetterfest und hitzesicher zu machen

 

Mit einer grossen Veranstaltung zum Auftakt des Baum-Volksentscheids haben der Berliner Wassertisch und der Wasserrat ein Zeichen gesetzt und werden in den kommenden Wochen die Unterschriftensammlung aktiv unterstützen.

Die Initiative Volksentscheid Baum hat im März in Berlin den Gesetzentwurf für ein sogenanntes BäumePlus-Gesetz vorgestellt und will per Volksentscheid bei der Bundestagswahl im September 2025 Deutschlands erstes Klimaanpassungsgesetz beschließen lassen. Mit dem Anspruch Berlin „bis 2035 wetterfest und hitzesicher” zu machen, soll es für mehr Stadtgrün, vor allem für mehr Bäume, für mehr Dach- und Fassadenbegrünung, sowie Regenwasser-Recycling sorgen. Der Baumbestand an Straßenrändern würde demnach in den nächsten elf Jahren auf 800.000 erhöht werden. Das Pflanzen von mehr Bäumen, Sträuchern und Fassadengrün soll dazu beitragen, die Temperatur in der Berliner Innenstadt, insbesondere in heißen Sommern, zu senken. Der Gesetzentwurf sieht weiter vor, dass Berlinerinnen und Berliner auch selbst Bäume und Sträucher pflanzen dürfen.

Am 7. Oktober ist vor dem Roten Rathaus die erste Phase des BaumEntscheid eröffnet worden, nun geht es darum, 20.000 gültige Unterschriften in maximal 5 Wochen zusammenzubekommen, damit der Volksentscheid am Tag der Abgeordnetenhauswahl 2026 stattfinden kann. Heinrich Strößenreuther, Co-Initiator des BaumEntscheids und Mitbegründer von Changing Cities, stellte sich nach seinem Vortrag den Fragen des Publikums zur Konzeption, zum Gesetzestext und zum Sammelstart des Volksentscheids Baum.

Mareike Witt, Sprecherin der Initiative 100% Tempelhofer Feld und Ulrike von Wiesenau vom Berliner Wassertisch und seinem Wasserat, brachten die Erfahrung zweier Initiativen ein, die bereits einen Volksentscheid gewonnen und erfolgreiche Gesetzesentscheide eingesetzt haben. Die Podiumsdiskussion zwischen 100% Tempelhofer Feld, Berliner Wassertisch und Baumentscheid erbrachte am Ende ein klares Résumé: Dass Beschlussentscheide schwach und den Aufwand nicht wert sind, dass nur Gesetzesvolksentscheide Aussicht auf langen Bestand haben und das Ergebnis schützen.

Dazu Ulrike von Wiesenau, Wasserrechts-Aktivistin und Pressesprecherin des Berliner Wassertischs: „Nach zahllosen, wenig erfolgreichen Anstrengungen von lokalen Initiativen und Privatpersonen, ist es nun an der Zeit, mit dem Baum-Volksentscheid ein unüberhörbares Zeichen für unsere Bäume und das Stadtklima zu setzen. Denn wir wissen spätestens seit dem Berliner Wasser-Volksentscheid: es bedarf des Drucks von der Strasse und eines Gesetzes, um die Politik zum Handeln zu zwingen. Dafür haben Heinrich Strössenreuther vom BaumEntscheid Berlin, Mareike Witt von der Initiative 100% Tempelhofer Feld und Ulrike von Wiesenau vom Berliner Wassertisch gestern zusammen ein  Zeichen gesetzt und dabei die Wichtigkeit von Gesetzesvolksentscheiden gegenüber reinen Beschlussentscheiden herausgestellt.“

 

https://www.pressenza.com/de/2024/10/baum-volksentscheid-mehr-stadtgruen-um-berlin-bis-2035-wetterfest-und-hitzesicher-zu-machen/

 

 

7. September 2022 im HdDM:  REGEN-ZU-BAUM- KONFERENZ

     Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie Politikern und Verwaltungsfachleuten bringt erste Erkenntnisse und Anregungen

 

„Die Veranstaltung des Berliner Wasserrats hat bewiesen, dass der direkte, persönliche Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie Politikern und Verwaltungsfachleuten wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für alle Beteiligten erbringen kann. Der Berliner Wasserrat muss allerdings, um seine Potentiale dauerhaft und in vollem Umfang entfalten zu können, von Seiten der Politik mit bestimmten Rechten ausgestattet werden, insbesondere mit erweiterten Informations- und Antragsrechten."

Karl Goebler, Mitbegründer des Berliner Wasserrates

Pressemitteilung, Berlin, 7. September 2022:  Berliner Wasserrat fordert Umsetzung einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung in den Stadtquartieren

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Am 6. September fand unter dem Titel »Regen zum Baum!« eine Konferenz des BERLINER WASSERRATES zur Umsetzung einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung in Berlins Bestandsquartieren statt. An ihr nahmen über 80 Personen teil. Unter ihnen befanden sich Zuständige aus den Bezirksämtern, Vertreter der Berliner Wasserbetriebe, von Wohnungsgesellschaften, Initiativen, Mieter-, Quartiers- und Nachbarschaftsräten, von den   4 Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses sowie aus der Senatsverwaltung und den Bezirksverordnetenversammlungen. Ein Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes Stuttgart, eine Wissenschaftlerin der Hochschule Mülheim/Ruhr, sowie eine Journalistin aus Kaiserslautern nahmen ebenfalls teil.

 

Agrarökonom Dr. Hermann Wollner erläuterte in einem Vortrag sein Konzept einer dezentralen Regenwasserbewirtschaftung. Das Konzept sieht vor, das Regenwasser von den Dächern der Häuser direkt den Bäumen vor und hinter den Häusern zuzuleiten. Die finanziellen Mittel dafür seien vorhanden, so Wollner, sie seien nur falsch verteilt. In präzisen Analysen, die auf den von den Umweltämtern herausgegebenen statistischen Daten beruhten, lieferte Dr. Wollner zahlreiche quantitative Belege dafür, dass sich sein Konzept ‚rechnet‘, sogar wirtschaftlich vorteilhafter ist als die bisherige Verfahrensweise.

 

Wichtig: Nach Auffassung von Dr. Wollner muss das Regenwasser als Ressource, nicht nur als „Abwasser“ oder Niederschlag in die Gesetze eingehen, damit das Konzept umgesetzt werden kann. 

 

Dr. Benedikt Lux, Jurist und umwelt- und haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen war ebenfalls als Referent geladen und beleuchtete spezielle juristische und politische Aspekte, wie die Novellierungsvorschläge im Berliner Wassergesetz und der Bauordnung Berlin sowie die Synchronisation von „Masterplan Wasser“ und „Charta Stadtgrün“. Seine Darlegungen waren im Kern kompatibel mit den Analysen und Vorstellungen von Dr. Wollner. Insbesondere sah Benedikt Lux ebenfalls die rechtliche Möglichkeit, das Regenwasser als Ressource ins Gesetz aufzunehmen.

 

Gerlinde Schermer, Mitglied des Berliner Wassertischs, zieht folgendes Fazit: „Die große Beteiligung an der gestrigen Veranstaltung des Berliner Wasserrats zeigt, dass viele BerlinerInnen, einschließlich Berliner Politiker, Verwaltungsfachleute und anderer Akteure ernsthaft nach Lösungswegen suchen, um die seit Jahren andauernde schlechte Lebenssituation der Berliner Bäume zu verbessern. Alle wissen: Die Bäume verschaffen Ihnen nicht nur den nötigen Sauerstoff, sondern erhalten auch die Biodiversität und die ästhetische Qualität Berlins."

 

Karl Goebler, Mitbegründer des Berliner Wasserrates: „Die Veranstaltung des Berliner Wasserrats hat bewiesen, dass der direkte, persönliche Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie Politikern und Verwaltungsfachleuten wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für alle Beteiligten erbringen kann. Der Wasserrat muss allerdings, um seine Potentiale dauerhaft und in vollem Umfang entfalten zu können, von Seiten der Politik mit bestimmten Rechten ausgestattet werden, insbesondere mit erweiterten Informations- und Antragsrechten."

 

Dr. Hermann Wollner: „Bäume mit der Gießkanne bewässern, spart kein Wasser, sondern erhöht nur die Wasserrechnung der Bürger. Bäume mit dem Sprengwagen bewässern, die aus der Trinkwasserleitung befüllt werden, senkt den Grundwasserspiegel. Was wir demgegenüber brauchen, ist eine professionelle, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, bei der das Regenwasser direkt zu den Bäumen geleitet wird.“ 

 

Der BERLINER WASSERTISCH schlägt den Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhaus vor, eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der aktiven Berliner Bürgerschaft und den Akteuren der Siedlungswasserwirtschaft zu bilden, welche die ausschließliche Aufgabe erhält, praktische Vorschläge u.a. zur Novellierung von Wassergesetz, Bauordnung und Abwassersatzung (inkl. Prämien- und Gebührengrundlagen) zu erarbeiten.

 

Pressekontakt: Ulrike von Wiesenau +49(0) 1573-4077795 |

 

 

Pressemitteilung "Regen zu Baum"
PDF – 83,9 KB

28. März 2023:  REGEN-ZU-BAUM-PROJEKT - HERAUSFORDERUNGEN einer UMSETZUNG                   DER REGENWASSERBEWIRTSCHAFTUNG im WOHNUNGSBESTAND

Der Berliner Wasserrat lädt in Vorbereitung der zweiten Regen-zu-Baum-Konferenz zu einer Arbeitssitzung ein, die die Herausforderungen einer Umsetzung der Regenwasserbewirtschaftung im Wohnungsbestand konturiert und diskutiert

 

Im September 2022 fand im Haus der Demokratie und Menschenrechte unter dem Titel »Regen zum Baum« eine Konferenz des BERLINER WASSERRATES zur Umsetzung der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung in Berlins Bestandsquartieren statt. 

https://www.youtube.com/watch?v=oMDugcCRhJ0  An ihr nahmen Zuständige aus den Bezirksämtern, Vertreter der Berliner Wasserbetriebe, von Wohnungsgesellschaften, Initiativen, Mieter-, Quartiers- und Nachbarschaftsräten, von den 4 Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses sowie der Senatsverwaltung und den Bezirksverordnetenversammlungen teil. Nun geht es darum, diese Konferenz inhaltlich weiter auszuführen, und Grundlagen zu schaffen für die Umsetzung des Regen-zu-Baum-Projekts.

In einem einführenden Kurzvortrag wird die Thematik anschaulich und bildhaft vorgestellt:

Dr. Ronald Krüger (Humanmediziner, Berliner Wasserrat)  wird Ansätze und Probleme des Regen-zu-Baum-Pilotprojektes anhand einer Eigentümergemeinschaft in Berlin-Mitte darstellen (Zielstellung; örtlicher Bezug; technische, juristische und ökonomische Gegebenheiten; Reduzierung der Regeneinleitung in die Kanalisation, Entsiegelung und Erhöhung des Vegetationsvolumens, Maßnahmenvergleich, „stadthygienischer Gewinn“, Problembenennung),

Dr. Hermann Wollner (Agrar-Ökonom, Berliner Wassertisch) wird ihn dabei unterstützen.

Es geht darum, Hindernisse zu benennen, die einer Umsetzung des RzB-Projekts im Bestandsbau aktuell im Wege stehen und durch Fachwissen und anschauliche Darstellung von Zusammenhängen eine Realisierung des Projektes auch auf politischer Ebene zu ermöglichen.

In der Diskussion sollen folgende Fragen erörtert werden:
― Mit welchen Parametern ist stadtklimatische Resilienz darstellbar?
― Wie vergleichen wir die Effekte von Regenversickerung sowie Dach-, Fassaden- und Baumbegrünung?
― Welche Kosten entstehen bei den zu vergleichenden Maßnahmen?
― Mit welchen Argumenten können welche Zweifel der Eigentümer geklärt werden?
― Welche Aspekte sind mit den Eigentümern benachbarter Grundstücke abzustimmen? Worin kann kooperiert werden?
― Wodurch kann die Bezirks- und Senatsverwaltung die Resilienzverbesserung fördern?

Weitere Fragen können vorab eingereicht werden!

Moderation:  Gerlinde Schermer (Ökonomin, MdA a.D., Berliner Wassertisch/Wassertafel Berlin-Brandenburg)

 

28. März 2023, 19:00-21:00 Uhr, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Strasse, 10405 Berlin, Robert-Havemann-Saal

Pressekontakt: Ulrike von Wiesenau +49(0) 1573-4077795 |

 

Hand Out 1 Okologische Effekte Vergleichen
RTF-Datei – 19,3 MB 480 Downloads
Hand Out 2 Okonomische Bedingungen Vergleichen
RTF-Datei – 732,4 KB 387 Downloads
Vortrag 28 03 23 R Kruger
PDF – 925,6 KB 427 Downloads

8. November 2022:  REGEN-ZU-BAUM-PROJEKT - MASTERPLAN WASSER BERLIN von unten gedacht 

Der Berliner Wasserrat lädt in Nachfolge der Regen-zu-Baum-Konferenz ein zur Arbeitssitzung über Siedlungswasser

 

Nach der erfolgreichen Regen-zu-Baum-Konferenz lädt der Berliner Wasserrat am 8. November ins Haus der Demokratie zu einer Arbeitssitzung entlang des "Masterplan Wasser Berlin"

Am 6. September fand im Haus der Demokratie und Menschenrechte unter dem Titel »Regen zum Baum!« eine Konferenz des BERLINER WASSERRATES zur Umsetzung der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung in Berlins Bestandsquartieren statt. https://www.youtube.com/watch?v=oMDugcCRhJ0  An ihr nahmen über 90 Personen teil: Zuständige aus den Bezirksämtern, Vertreter der Berliner Wasserbetriebe, von Wohnungsgesellschaften, Initiativen, Mieter-, Quartiers- und Nachbarschaftsräten, von den 4  Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses sowie aus der Senatsverwaltung und den Bezirksverordnetenversammlungen. Nun geht es darum, diese Konferenz inhaltlich weiter auszuführen, um eine Umsetzung des Regen-zu-Baum-Projekts zu verwirklichen.

Der Masterplan Wasser Berlin steht dabei im Zentrum unserer Betrachtungen, in drei einführenden Kurzvorträgen werden von den Referenten dargestellt:

-Dr. agr. Hermann Wollner, Agrarökonom, Berliner Wassertisch: Sachliche und politische Aspekte (Wasserressourcen und -bedarfe der Metropolenregion, in die Prognose und Umsetzung einzubeziehende Akteure sowie Anforderungen an die Novellierung von BWG, BauO Bln und Entgelterhebungssatzung der BERLINER WASSERBETRIEBE) 

-Gerlinde Schermer, Ökonomin, MdA a.D., Berliner Wassertisch: Wirtschaftliche und finanzielle Aspekte (Grundprinzip »Wasser zahlt Wasser«, die finanziellen Bedarfe, Transparenz der Kosten- und Flexibilität der Gebührenkalkulation, die Haushaltstitel heute und in der Prognose).

-Thomas Löb, Landschaftsarchitekt, WTBB: Auch für Brandenburg besteht dringender Handlungsbedarf. Denn die Mikroverunreinigung in den Brandenburger Gewässern ist bedenklich, die Oberflächengewässer müssen vor Stoffen wie bspw. Pestiziden, Weichmacher oder Arzneimittel-Rückständen geschützt werden. Wir wissen heute, dass bei sinkenden Grundwasserpegeln diese Stoffe auch in unser Trinkwasser gelangen können.

 

In der Diskussion sollen folgende Fragen erörtert werden: welche Bedarfe und Ressourcen bestehen für die Gemeinwohl-Lösungen „Regen zum Baum“, „Grüne Wohnzimmer″ und „Klimastraße″ ? Welche Bedarfe und Ressourcen hat das Land Brandenburg? Wie könnte eine „Win-Win-Win-Situation“ und das ′Schwammstadt′-förderliche finanzielle Straf- und Belohnungs-System aussehen? Welche konkreten Vorschläge sollten die Abgeordneten den Zuständigen machen? 

Moderation:  Ulrike von Wiesenau

 

8. November 2022, 19:00 Uhr, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Strasse, 10405 Berlin, Robert-Havemann-Saal

Pressekontakt: Ulrike von Wiesenau +49(0) 1573-4077795 |

 

 

WOLLNER Vortrag Masterplan Wasser Berlin 8 11 22
PDF – 772,5 KB 412 Downloads
SCHERMER Vortrag Haushalt Wasser Berlin 8 11 22
PDF – 420,4 KB 379 Downloads